Was ist Craniosacrale Therapie?


Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte und zugleich tiefgehende Therapieform, die vor etwa einem Jahrhundert aus der Osteopathie entstanden ist. Grundlage ist der craniosacrale Rhythmus, der sich im subtilen und feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) zeigt, einer für unser Nervensystem nährenden und schützenden Flüssigkeit. Diese fließt und pulsiert zwischen Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum). Der craniosacrale Rhythmus ist direkt mit der Gewebeatmung des zentralen Nervensystems verbunden und breitet sich über Muskeln, Knochen, Bindegewebe und den angrenzenden Strukturen im ganzen Körper aus, wo er die Gesundheit und die Selbstheilungskräfte organisiert.
Der subtile und wellenartige craniosacrale Puls kann nun am Körper des Patienten ertastet und ggf. harmonisiert werden. So können Blockaden, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, behoben werden, die z.B. durch Verspannungen, chronischen Stress, Unfälle, Operationen oder Ähnliches entstanden sind. Unsere Lebenskraft und unsere Selbstheilungskräfte, unser Immunsystem und unsere Gesundheit insgesamt erfahren eine tiefgreifende Stärkung.
Auch auf der psychischen Ebene können durch das Lösen von Blockaden im craniosacralen System Heilungsprozesse in Gang kommen. Traumata und andere emotional belastende Erfahrungen können so überwunden bzw. besser verarbeitet werden (s.u.).

 

Wann wird Craniosacrale Therapie angewendet?


Anwendung findet die Craniosacrale Therapie – als eigenständige oder begleitende Therapie - bei vielen Krankheiten und Symptomen, dazu zählen:

  • Migräne und Kopfschmerzen
  • Stress, Ängste oder Erschöpfungszustände bis hin zum Burnout
  • Muskel- , Gelenk- und Rückenschmerzen sowie Bandscheibenvorfälle
  • Augen-, Ohr- und Kiefergelenkbeschwerden
  • Schwindel und Tinnitus
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsstörungen
  • psychosomatische Beschwerden
  • Schwäche des Immunsystems
  • Schwangerschaftsbegleitung, Geburtsvorbereitung und Unterstützung der Rückbildung nach der Geburt
  • Traumata wie Schleudertrauma, Unfälle oder Operationen

Aber auch einfach um sich etwas Gutes zu tun, kann die craniosacrale Körperarbeit im oft sehr fordernden Alltag als wunderbare Unterstützung dienen und hat sich bei Folgendem bewährt:

  • Selbstheilungskräfte aktivieren
  • Lebensenergie stärken
  • tiefgehende Entspannung und Regeneration bewirken
  • innere Klarheit und Entscheidungsfähigkeit fördern

Wie läuft eine Craniosacrale Behandlung ab?


Unsere gemeinsame Sitzung startet zunächst mit einem kurzen Gespräch über Ihr Anliegen und ggf. einer kurzen Anamnese, d.h. ich frage Sie ein paar Dinge zu Ihrer gesundheitlichen Situation.

Für die eigentliche Behandlung legen Sie sich, in möglichst bequemer Kleidung, auf meine Liege. Mit eingestimmter und sanfter Berührung beginne ich die Behandlung, oft an den Füßen, am Kreuzbein oder am Rücken. Meine Hände machen sich zunächst mit Ihrem craniosacralen Rhythmus und der Ihnen innewohnenden Gesundheit vertraut und erspüren Schritt für Schritt, wo die nächste Berührung sinnvoll ist. Von Zeit zu Zeit wechsle ich den Ort des Kontaktes, oft zum Kopf oder ans Kreuzbein.

Der zentrale Ansatz der craniosacralen Therapie besteht in der Wiederherstellung der Selbstregulation durch den Patienten. Als Therapeutin nehme ich die Rolle eines Impulsgebers und Begleiters ein und gebe Ihrem craniosacralen System Einladungen sich selbst zu reorganisieren. Dieser Ansatz ist im Vergleich zu einer von außen eingeleiteten rein mechanischen Korrektur deutlich tiefgehender, damit effektiver und nachhaltiger in den Veränderungen, die geschehen dürfen. 

 

Wie kann Craniosacrale Therapie auf der emotionalen Ebene wirken?


Manchmal werden während einer Sitzung auch emotionale Themen, wie z.B. Ängste, Trauer, Wut und nicht verarbeitete traumatische Erlebnisse auftauchen. Da wir mit unserer Arbeit direkt auf das Nervensystem einwirken, sprechen wir auch das sogenannte Zellgedächtnis des Körpers an. Dort sind all unsere Emotionen und Gefühlsreaktionen auf bestimmte belastende Lebensereignisse gespeichert. Durch die Arbeit an diesem Speicher vermag die Craniosacrale Therapie unsere kleineren und größeren Traumata zu integrieren, d.h. belastende Themen und Ereignisse können endlich verarbeitet werden und bereiten uns nicht länger emotionale Schwierigkeiten. Dieser Prozess geschieht manchmal in Stille, oft ist aber auch eine verbale Begleitung dieser inneren Abläufe sinnvoll. Hierbei kann ich Sie effektiv durch jeweils passende therapeutische Methoden unterstützen.

 

Wie fühlt sich eine Craniosacrale Behandlung an?


Oft führt eine Craniosacral-Behandlung bereits nach wenigen Minuten zu tiefer Entspannung, der Körper fühlt sich angenehm schwer oder auch leicht an. Manchmal kommt es zu einer Art Heilschlaf oder auch Traumzustand, in dem sich innere Bilder zeigen, denn wir kommen durch unsere Arbeit in heilsamen Kontakt mit unserem Unterbewusstsein. 

Wenn während einer Sitzung im Körper bzw. im Zellgedächtnis gespeicherte Muster auftauchen, können sich vorübergehende Körperempfindungen wie Kälte, Hitze, Enge, oder seltener auch leichter Schmerz einstellen - ein gutes Zeichen, denn Körper, Geist und Seele sind bereits mit dem Lösen der einschränkenden Muster beschäftigt und nach wenigen Sekunden oder Minuten zeigt sich dies z.B. durch ein befreites Zucken, angenehmes Kribbeln oder Fließen, als tiefer Atemzug, wohltuende Weite oder Ausdehnung.